Silikonharz vs. Silikat vs. Dispersion
- Welche Fassadenfarbe hält am längsten? Silikonharzfarben bieten mit 12-15 Jahren die längste Haltbarkeit, gefolgt von Silikatfarben mit 10-12 Jahren.
- Was kostet Silikonharzfarbe pro Quadratmeter? Hochwertige Silikonharzfarben kosten 8-12 Euro pro Quadratmeter, während Dispersionsfarben bereits ab 3-5 Euro erhältlich sind.
- Welche Farbe ist am besten für Altbauten? Silikatfarben sind ideal für Altbauten, da sie dampfdurchlässig sind und eine dauerhafte Verbindung mit mineralischen Untergründen eingehen.
Die Wahl der richtigen Fassadenfarbe entscheidet maßgeblich über die Langlebigkeit und Optik Ihrer Fassadensanierung. In Berlin, wo extreme Temperaturschwankungen und Luftverschmutzung den Fassaden zusetzen, ist die Materialauswahl besonders wichtig. FARBDesign Maaß GmbH erklärt Ihnen die Unterschiede zwischen den wichtigsten Fassadenfarbsystemen.
Silikonharzfarben – Der Allrounder für moderne Fassaden
Silikonharzfarben haben sich in den letzten Jahren als Standard für hochwertige Fassadenanstriche etabliert. Diese modernen Beschichtungen vereinen hervorragende technische Eigenschaften mit einfacher Verarbeitung und bieten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für die meisten Anwendungen.
Vorteile von Silikonharzfarben
- Wetterbeständigkeit: Silikonharzfarben trotzen den extremen Berliner Witterungsbedingungen besonders gut. Sie sind UV-stabil, frostbeständig und verkraften Temperaturschwankungen ohne Rissbildung oder Abplatzungen.
- Selbstreinigende Eigenschaften: Der sogenannte Lotus-Effekt sorgt dafür, dass Regenwasser Schmutzpartikel von der Oberfläche spült. Ihre Fassade bleibt länger sauber und ansehnlich.
- Dampfdurchlässigkeit: Trotz ihrer wasserabweisenden Eigenschaften lassen Silikonharzfarben Wasserdampf durch. Dies verhindert Feuchtigkeitsstau in der Wand und beugt Schimmelbildung vor.
- Vielseitigkeit: Silikonharzfarben haften auf praktisch allen Untergründen und können sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen eingesetzt werden.
Nachteile und Einschränkungen
- Höhere Kosten: Mit 8-12 Euro pro Quadratmeter sind Silikonharzfarben teurer als einfache Dispersionsfarben. Diese Mehrkosten amortisieren sich jedoch durch die längere Haltbarkeit.
- Verarbeitungsanforderungen: Silikonharzfarben erfordern saubere Untergründe und präzise Verarbeitung. Fehler bei der Grundierung können zu Haftungsproblemen führen.
Silikatfarben – Tradition trifft Langlebigkeit
Silikatfarben, auch Mineralfarben genannt, sind die älteste Form der Fassadenbeschichtung und haben sich über mehr als 100 Jahre bewährt. Sie bestehen hauptsächlich aus Kaliwasserglas und mineralischen Pigmenten.
Warum Silikatfarben bei Altbauten die erste Wahl sind
- Mineralische Verbindung: Silikatfarben gehen eine chemische Verbindung mit dem Untergrund ein (Verkieselung). Dadurch entstehen extrem dauerhafte Beschichtungen, die praktisch nicht abblättern können.
- Hohe Dampfdurchlässigkeit: Mit sd-Werten unter 0,05 m sind Silikatfarben extrem dampfdurchlässig. Dies ist besonders bei Altbauten wichtig, die auf natürliche Feuchtigkeitsregulierung angewiesen sind.
- Denkmalschutz-konform: Viele Denkmalschutzbehörden schreiben Silikatfarben vor, da sie den ursprünglich verwendeten Kalkanstrichen am nächsten kommen.
- Natürliche Inhaltsstoffe: Silikatfarben bestehen aus natürlichen Rohstoffen und sind vollständig recyclebar. Sie geben keine Schadstoffe an die Umwelt ab.
Einschränkungen bei Silikatfarben
- Untergrundanforderungen: Silikatfarben haften nur auf mineralischen, alkalischen Untergründen. Alte Dispersionsanstriche müssen vollständig entfernt werden.
- Begrenzte Farbauswahl: Organische Pigmente werden durch die Alkalität zerstört. Daher sind nur erdige, mineralische Farbtöne möglich.
- Verarbeitungsschutz: Silikatfarben sind stark alkalisch und erfordern entsprechende Schutzmaßnahmen bei der Verarbeitung.
Dispersionsfarben – Der Kompromiss für kleinere Budgets
Moderne Dispersionsfarben haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert und bieten für viele Anwendungen eine kostengünstige Alternative zu Premiumsystemen.
Vorteile moderner Dispersionsfarben
- Günstiger Preis: Mit 3-5 Euro pro Quadratmeter sind Dispersionsfarben die kostengünstigste Option für Fassadenanstriche.
- Einfache Verarbeitung: Dispersionsfarben sind verzeihend bei der Verarbeitung und können auch von weniger erfahrenen Handwerkern gut verarbeitet werden.
- Große Farbauswahl: Praktisch alle Farbtöne sind möglich, da organische Pigmente verwendet werden können.
- Universelle Haftung: Dispersionsfarben haften auf den meisten Untergründen ohne spezielle Vorbehandlung.
Grenzen von Dispersionsfarben
- Kürzere Haltbarkeit: Mit 8-10 Jahren halten Dispersionsfarben deutlich kürzer als Premiumsysteme. Häufigere Renovierungen können die Kostenersparnis zunichte machen.
- Geringere Wetterbeständigkeit: Einfache Dispersionsfarben sind anfälliger für UV-Strahlung, Verschmutzung und biologischen Bewuchs.
- Dampfdurchlässigkeit: Viele Dispersionsfarben sind weniger dampfdurchlässig als mineralische Systeme.
Entscheidungshilfe: Welche Farbe für welchen Zweck?
- Für Gründerzeit-Altbauten: Silikatfarben sind die erste Wahl, besonders bei denkmalgeschützten Gebäuden. Die hohe Dampfdurchlässigkeit und die mineralische Zusammensetzung passen perfekt zu historischen Wandkonstruktionen.
- Für moderne Neubauten: Silikonharzfarben bieten das beste Gesamtpaket aus Haltbarkeit, Optik und Pflegeleichtigkeit. Die selbstreinigenden Eigenschaften sind besonders in verkehrsreichen Lagen von Vorteil.
- Für Sanierungen mit begrenztem Budget: Hochwertige Dispersionsfarben können eine sinnvolle Zwischenlösung sein, wenn das Budget für Premiumsysteme nicht ausreicht.
- Für exponierte Lagen: In besonders belasteten Bereichen (Hauptstraßen, Industrienähe) sollten Sie nicht an der Farbqualität sparen. Silikonharzfarben zahlen sich hier langfristig aus.